In den letzten Jahren hat sich die Rolle der Türsteher in vielen Clubs und Bars stark verändert. Statt professioneller Sicherheitskräfte mit guter Ausbildung, sehen wir zunehmend muskelbepackte Männer, die mehr Wert auf Einschüchterung als auf deeskalierendes Verhalten legen.
Diese Vorstellung basiert oft auf medialen Darstellungen von Türstehern, die als einschüchternde "Türsteher-Typen" präsentiert werden. Dabei wird vergessen, dass es auch weibliche Türsteher oder schlanke, athletische Männer in diesem Beruf gibt, die ebenso professionell und kompetent sind.
Die Fixierung auf äußerliche Merkmale führt dazu, dass Gäste Türsteher vorschnell aufgrund ihres Aussehens beurteilen. Sie werden schnell als aggressiv oder unfreundlich wahrgenommen, noch bevor sie überhaupt in Aktion getreten sind.
Oftmals fehlt es diesen sogenannten "Türstehern" an grundlegenden Fähigkeiten im Bereich Kommunikation, Deeskalation und Erste Hilfe. Stattdessen setzen sie auf Drohgebärden und körperliche Überlegenheit, um Gäste einzuschüchtern. Das führt leider immer wieder zu Vorfällen mit Verletzten.
Ein weiteres Problem ist der fehlende Teamspirit unter den Türstehern. Anstatt als eingespieltes Team zusammenzuarbeiten, agieren viele von ihnen wie Einzelkämpfer. Das erhöht das Risiko von Auseinandersetzungen und erschwert eine effektive Sicherheitsarbeit.
Hinzu kommt, dass viele Menschen Türsteher mit einem bestimmten Erscheinungsbild assoziieren - groß, breit, muskulös. Diese Stigmatisierung führt dazu, dass Gäste schnell Vorurteile entwickeln und Konflikte eskalieren, bevor überhaupt etwas passiert ist. Um dieser Stigmatisierung entgegenzuwirken, ist es wichtig, das öffentliche Bild von Türstehern zu korrigieren. Neben körperlicher Fitness sollten vor allem Kompetenzen wie Deeskalation, Erste Hilfe und Kommunikationsfähigkeit betont werden. Nur so können Türsteher ihre wichtige Aufgabe der Gästesicherheit angemessen erfüllen, ohne in stereotype Klischees zu verfallen.
Letztendlich zeigt sich: Eine gute Ausbildung, professionelles Auftreten und echte Teamarbeit sind für die Sicherheit in Clubs und Bars wesentlich wichtiger als pure Körperkraft. Nur so können Türsteher ihrer Verantwortung gerecht werden und Gäste effektiv schützen.